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Nahrungsmittel Plastikfrei Einkaufen

Leider ist es immer noch nicht selbstverständlich, seine Lebensmittel plastikfrei - d.h. ohne diese Verpackung - zu erhalten. Warum das so ist und was wir gegen die zunehmende Müll-Flut unternehmen können, schildert Janina Bischoff von "Sollumbruchstelle" in ihrem nachfolgenden Gastbeitrag:

 

"Mittlerweile schleppen wir beim Einkauf ständig Dosen mit uns herum. Auch, wenn wir beim Einkauf einmal nichts portioniert/abgefüllt brauchen, fragen wir trotzdem, ob wir Lebensmittel auch unverpackt erhalten können. Egal, ob auf dem Wochenmarkt, oder in einem entsprechenden Ladengeschäft.

 

Viele der Händler reagieren positiv auf unsere Frage - speziell bei Gemüse, Obst, Käse und Wurst - manche allerdings auch etwas pampig. Zum Beispiel hatte ich vor kurzem in einem kleinen Laden gefragt, ob ein Teil des gezuckerten Ingwers und der Bonbons unverpackt lassen und wir diese Ware in unsere eigenen Gläser abfüllen können. Auch wenn man fragt, warum diese Bonbons nicht logischerweise schon unverpackt in Gläsern angeboten werden, wird es etwas heikel mit der Freundlichkeit und der Kundenansprache. Als Gründe werden dann Zeitmangel (für das Portionieren) und die begrenzte(re) Haltbarkeit der Produkte angeführt. Wobei wir nicht davon überzeugt sind, dass diese Argumente stimmen, speziell die Haltbarkeit von "Zucker-Artikeln" durch die geänderte Präsentation der Ware beeinträchtigt wird.

 

Und auch beim Thema "Zeitmangel" kommt es auf die Betrachtungs- und Verhaltensweise an, wie zum Beispiel beim Einkauf auf dem Wochenmarkt und in Unverpackt-Läden. Dort wird sich Zeit für den Kunden genommen und jeder Kunde bekommt in der Menge genau das, was er sich vorstellt. Ohne Plastikverpackung und für die Gläser, Schüsseln, etc. die von zu Hause mitgebracht werden. Und die im Zweifel auch in den Unverpackt Läden vorhanden sind. In den meisten anderen Geschäften (Supermarkt, Discounter, etc.) fehlt es doch an persönlicher Beratung, und dem Eingehen auf die individuellem Bedürfnisse der Konsumenten.

 

Es ist alles Massenware, meistens nur in einer Verpackungsgröße, vollkommen egal, ob die Kundin/der Kunde die Ware in dieser Menge braucht, oder nicht. Auch bei dem Thema Zeitmangel habe ich so meine Zweifel. Oft genug komme ich in kleine Läden und dort ist nichts los und Zeit für den Kunden wäre doch jede Menge vorhanden. Aber anscheinend sind die Verkäufer*innen zu sehr mit dem Ein- und Auslagern der Ware im Lager beschäftigt, als sich Zeit für den Kunden nehmen zu können. Natürlich müssten bei so einer individuellen Beratung - auch einem persönlichen Gespräch -  ab und zu andere Kunden länger warten. Aber japsen wir nicht, wie die "Fische auf dem Trockenen nach Luft", geradezu nach Entschleunigung? Bücher über Achtsamkeit finden reißenden Absatz, aber die Umsetzung in der Praxis scheint noch nicht so richtig zu funktionieren.

 

Und natürlich würde es auch der Umwelt helfen, wenn nicht alles mit Plastik abgepackt und verpackt werden würde. Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen zum Beispiel jährlich in die Ozeane und kosten Abertausende von Meerestieren das Leben. 

 

Ich würde mich freuen, wenn meine Gedanken Euch ein bisschen dazu inspirieren, über das Thema Plastikfreies Einkaufen nachzudenken!

 

Viele Grüße

Janina"

 

 

Ihr könnt Janina auch direkt  unter janina@sollumbruchstelle.de erreichen. Und sie natürlich auch gerne auf ihrer Homepage www.sollumbruchstelle.de besuchen... :-)

 

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