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Meine 5 Lieblings-Aufstriche - zufällig vegan

…aber was isst Du denn dann zur Brotzeit?! War die erste Frage meiner Mutter, als ich verkündet habe, dass ich mich überwiegend pflanzlich ernähren möchte:*

Wie viel Auswahl ich tatsächlich habe, konnte ich dann an Weihnachten unter Beweis stellen, denn da gibt es bei meiner Familie (heuer waren wir zu zwanzig, Onkel, Tanten, Cousinen, Cousins…) traditionell Brotzeit, zu der jeder etwas mitbringt. Ich hab mich für Aufstriche angemeldet, übrigens ohne das Wort „vegan“ auch nur ein einziges Mal zu erwähnen.

Ich tue mir nämlich selbst schwer mit Begriffen wie „vegane Leberwust“ und finde „Linsenaufstrich mit Röstzwiebeln“ viel ansprechender.

Die Menge in meinen Rezepten reicht für zirka acht Portionen (also z.B. acht belegte Brote), weniger zu machen lohnt sich kaum und die meisten Mixer können kleinere Mengen nicht verarbeiten. Jeder Aufstrich hält sich im Kühlschrank im verschlossenen Schraubglas etwa 3-4 Tage und kann ganz hervorragend portionsweise eingefroren werden.

Nummer 1, der Klassiker: HUMMUS

 

ZUTATEN:

 

  • 120 g Kichererbsen (aus dem Glas; oder 60 g getrocknete Kichererbsen über Nacht eingeweicht und zirka 50 Minuten gar gekocht)
  •  2 EL Zitronensaft
  • 50 g Tahin
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • ½ TL Salz
  • ½ TL Kreuzkümmel
  • 2 EL Olivenöl
  • 75 ml eiskaltes Wasser

 

ZUBEREITUNG: Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange mixen, bis eine cremige Masse entsteht. Nach Belieben mit Sesam, Koriander, Kichererbsen und Olivenöl garnieren.

 

DAZU PASST: Fladenbrot / Pitabrot, als Dip zu Gemüsesticks, im Wrap

EXTRA-TIPP: Wenn ich Kichererbsen koche, z.B. für einen Kichererbsen-Salat, schmeiß ich eine Hand voll mehr ins Wasser und zwack sie mir hinterher fürs Hummus ab.

 

Nummer 2, der Käsige: Cashew-Kräuter-Dip

 

ZUTATEN:

  • 100 g Cashews, über Nacht in ausreichend Wasser eingeweicht 
  • 1 EL Zitronensaft
  • 2 EL Hefeflocken
  • 2 EL Olivenöl
  • ½ TL Salz
  • Pfeffer
  • 50 ml eiskaltes Wasser
  • eine Hand voll frische Kräuter (TK geht natürlich auch) nach Geschmack, z.B. Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Dill…

ZUBEREITUNG: Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange mixen, bis eine cremige Masse entsteht. Nach Belieben die Kräuter erst am Schluss kurz durchmixen, dann ist der Dip nicht komplett grün, sondern gleicht vom Optischen eher einem (cashew-farbigen) Frischkäse mit Kräutern.

 

DAZU PASST: Brot jeglicher Art, Ofenkartoffeln, Linsenbratlinge (theoretisch auch Fleischpflanzerl), Cracker, Gemüsesticks, im Wrap…

 

EXTRA-TIPP: Der Dip klappt perfekt als süße Variante. Hierfür die Cashews mit Zitronensaft, Ahornsirup, Kokosöl und dem eiskalten Wasser mixen und als Dessertcreme („vegane Mascarpone“) mit z.B. frischen Beeren servieren. Der absolute Knaller.

Nummer 3, der Bunte: Rote-Bete-Aufstrich

 

ZUTATEN:

  • 100 g rote Bete, gut geputzt, 0,5cm groß gewürfelt
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • 50 ml neutrales Pflanzenöl
  • 50 ml eiskaltes Wasser
  • ½ TL Salz
  • Pfeffer
  • 1 EL Agavendicksaft oder Honig***
  •   1 TL Thymian

ZUBEREITUNG: Die Rote-Bete-Würfel in etwas Pflanzenöl kräftig anbraten, bis sie von jeder Seite gut Farbe genommen haben. Mit etwas Wasser ablöschen und 10 Minuten auf kleiner Flamme garen lassen. Das Wasser sollte nun mehr oder weniger verdampft sein. Abkühlen lassen. Zusammen mit allen anderen Zutaten in einen Mixer geben, so lange mixen, bis eine cremige Masse entstanden ist.

 

DAZU PASST: Brot jeglicher Art, theoretisch Fleisch und (Feta-)Käse, Rösti, frischer Meerrettich, frische Sprossen, in Wraps

 

EXTRA-TIPP: Der Aufstrich klappt auch mit Karotte, Kürbis, Papirka,… ich koche mir ziemlich regelmäßig Kartoffelpüree mit Wurzelgemüse-Würfeln oder Ratatouille (je nach Saison), das heißt, ich mache eine Hand voll mehr, die ich dann einfach mit den übrigen Zutaten aus der Liste zu einem Aufstrich verarbeite. Bei „feuchtem“ Gemüse wie Paprika, Zucchini oder Champignons lasse ich einfach das Wasser weg. Schmeckt dann immer anders und immer gut!

Nummer 4, UMAMI satt: Linsenaufstrich mit Röstzwiebeln

 

ZUTATEN:

  • 80 g grüne Linsen, gut abgespült und etwa 20 Minuten gar gekocht
  • 2-3 EL Röstzwiebeln
  • ½ TL Salz
  • Pfeffer
  • 50 g Hanfsamen (oder Sonnenblumenkerne)
  • 50 ml neutrales Pflanzenöl
  • 50 ml eiskaltes Wasser
  • 2 TL Smokey Umami (Gewürzmischung aus der Resi)**

ZUBEREITUNG: Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange mixen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Ich mag es gerne, wenn man die grobe Struktur der Linsen noch merkt, andere mögen es lieber „wie Streichwurst“. Nach Belieben mit Röstzwiebeln garnieren.

 

DAZU PASST: Brot jeglicher Art, Brezen (natürlich!), Essiggurken

 

EXTRA-TIPP: Auch hier zwacke ich eine Portion Linsen ab, wenn ich ohnehin welche koche, für zum Beispiel Eintopf oder „Bolognese“. Statt grüner Linsen könnt Ihr genauso gut Belugalinsen, braune Linsen, Tellerlinsen oder einer bunten Restemischung verwenden.

Nummer 5, der Süße: Rote-Linsen-Dattel-Aufstrich

 

ZUTATEN:

  • 80 g rote Linsen, gut abgespült und etwa 12 Minuten gar gekocht und abgekühlt
  • 50 g von der oberen, harten Schicht von Kokosmilch (der Rest kommt in den Smoothie)
  • 50 ml eiskaltes Wasser
  • 1 Prise Zimt
  • 4-5 Datteln (je nach Süßschnabel)

ZUBEREITUNG: Alle Zutaten zusammen in einen Mixer geben und cremig mixen – ABER mit Wasser und Datteln nach und nach arbeiten (es kommt immer ein bisschen auf die Konsistenz der Kokosmilch an und natürlich darauf, wie süß man es mag).

 

DAZU PASST: Pumpernickel (!), Süßgebäck, Apfel-, Karotten- und Kohlrabi-Sticks (!)

 

EXTRA-TIPP: Die Linsen lassen sich auch einfach vom nächsten Linsengericht abzwacken. Außerdem können statt Datteln auch beispielsweise Trockenpflaumen, Aprikosen, Cranberrys oder eine Mischung verwendet werden.

Der Bonus eines jeden dieser Aufstriche: gesund sind sie alle! Hülsenfrüchte versorgen uns mit wertvollen Proteinen, und kombiniert mit dem Eiweiß aus Saaten und Kernen kann unser Körper sie noch besser verwerten. 

 

Die Zutaten für jeden Aufstrich – außer das frische Gemüse – findet Ihr bei uns in der Resi. Ich hoffe, dass ich Euch ein bisschen inspirieren konnte und Ihr ein paar Ideen für Eure nächste Brotzeit habt!

 

Eure Chrissi

 

 

 

 
   

* ich hab nie wirklich beschlossen, mich ab sofort vegan zu ernähren. Ich habe irgendwann einfach aufgehört, Fleisch zu essen und mir nach einer Weile dann vorgenommen, wann immer es geht auf pflanzliche Alternativen zu Kuhmilchprodukten zurückzugreifen. Und ich wurde selbst davon überrascht, wie leicht es mir fällt, wie gut es meinem Körper tut und vor allem: wie gut es mir schmeckt.

** die Mischung besteht aus Rauchsalz, Zwiebeln, Kokosblütenzucker, geräucherter Paprika, Sojasoßenpulver, Wacholderbeeren, Thymian und Pfeffer und ist zusammengestellt vom veganen Sternekoch Sebastian Copien aus München.

***ja, Honig ist nicht vegan. Wer ihn mag und hat, braucht nicht extra Agavendicksaft zu besorgen.

 

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